Champions League
Der FC Bayern steht am Mittwoch (21.00 Uhr) im Viertelfinal-Rückspiel der UEFA Champions League vor einer anspruchsvollen Aufgabe bei heimstarken Mailändern. Es gilt, einen 1:2-Rückstand aufzuholen. Die Münchner reisen dennoch mit viel Selbstvertrauen an, auch wenn der Ausfall von Schlüsselspieler Jamal Musiala schwer wiegt und der Druck vor dem möglichen „Finale dahoam“ spürbar ist. Inter hingegen will den Schwung aus dem Hinspiel nutzen und stellt sich auf einen intensiven, vielleicht sogar zermürbenden Schlagabtausch ein.
Auf die Bayern und Coach Vincent Kompany wartet in Mailand eine knifflige Aufgabe. Inter hat in dieser Saison von elf CL-Partien nur eine verloren (0:1 in Leverkusen), die letzten fünf wurden allesamt gewonnen. Im San Siro ist der Serie-A-Leader zudem in der Königsklasse seit 14 Spielen ungeschlagen (zwölf Siege, zwei Remis).
Beim deutschen Rekordmeister gab man sich dennoch optimistisch, einen weiteren Schritt Richtung „Finale dahoam“ machen zu können. „Es ist nicht so, dass wir ein Wunder brauchen. Wir müssen ein Spiel gewinnen“, sagte Joshua Kimmich. „Jeder in der Kabine ist davon überzeugt, dass wir in Mailand gewinnen können.“
Kane soll es für die Bayern richten
Allerdings schmerzt der Ausfall des verletzten Musiala sehr, der Offensivstar hatte schon beim 1:2 in München an allen Ecken und Enden des Bayern-Spiels gefehlt. Im Hinspiel wurde Musiala von Raphael Guerreiro ersetzt, in Mailand könnte wie schon zuletzt in der Liga gegen Dortmund Thomas Müller diese Aufgabe übernehmen. „Ich habe natürlich versucht, mich anzubieten mit einem guten Spiel“, sagte der 35-jährige Müller, der vor seinem 163. Einsatz in der Champions League steht. Er könnte mit Superstar Lionel Messi gleichziehen. Mehr Spiele haben bisher nur Cristiano Ronaldo (183) und Iker Casillas (177) absolviert.
In der Abteilung Attacke gesetzt sind Harry Kane und Michael Olise. Dazu kommen könnten wohl Müller, Sane und plötzlich auch wieder Serge Gnabry kommen, der zuletzt gegen den BVB als Torvorbereiter und Torschütze ein „Gamechanger“ war. Klar ist: Die Bayern müssen treffen, mindestens einmal für eine mögliche Verlängerung. Eine eigentlich klare Aufgabe für Torjäger Kane, der im Achtelfinale gegen Bayer Leverkusen noch drei der insgesamt fünf Bayern-Tore erzielte. Im Hinspiel gegen Inter schoss der vermeintlich Unfehlbare jedoch den Ball bei einer 100-Prozent-Chance an den Pfosten.
Inter wird „leiden müssen“
ÖFB-Teamspieler Konrad Laimer dürfte wieder als Rechtsverteidiger in der Startelf ohne Einserkeeper Manuel Neuer stehen, während bei Inter der hochgelobte Marko Arnautovic wohl zunächst wieder auf der Bank Platz nehmen wird. Bei den Mailändern stellte man sich auf einen Abnützungskampf ein. „Wir wissen um die Stärke der Bayern, wir werden leiden müssen“, sagte Coach Simone Inzaghi am Dienstag. „Unser Ziel ist es, die Leistung von München zu wiederholen.“ Man sei aber auf alle Szenarien vorbereitet, so Inzaghi, auch auf ein Elfmeterschießen. „Wir haben das natürlich geübt.“